"Der Kulturtourismus ist ein Motor der europäischen Wirtschaft und zugleich für viele Städte und Regionen ein harter Standortfaktor."
Dr. Ulrich Fuchs, Marseille-Provence 2013
Das kulturelle Erbe und die regionale Identität über die Grenzen hinaus bekannt zu machen, bedeutet längst mehr als der Einsatz der klassischen Werbeformen: Europäische Städte, Metropolen und Regionen greifen zunehmend das Thema der 360°-Kommunikation auf. Doch europäische Stadt- und Regionenmarken müssen mehr bieten als einen hohen Erlebniswert. So bietet beispielsweise der Auftritt als europäische Kulturhauptstadt die Möglichkeit, große Aufmerksamkeit auf den kulturellen Reichtum einer Stadt oder auch Region zu lenken und gleichzeitig identitätsstiftend nach innen und außen zu wirken. Der imagefördernde Titel „Kulturhauptstadt Europas“ hat sich mittlerweile als Marke etabliert und zieht zahlreiche Besucher an.
4. November 2016
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10:00-10:45 Uhr |
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Kulturtouristen. Ein typologischer Streifzug
Dr. Yvonne Pröbstle Agentur Kulturgold
Was besichtigen die Kulturtouristen von heute und morgen? Besichtigen sie überhaupt noch oder sind sie längst Rezeptionsverweigerer, die mehr nach „kreativer Expressivität“ (Albrecht Göschel) streben, als sich mit der Rolle des passiven Betrachters zu begnügen, der sich geduldig in die Warteschlangen vor den Museentempeln der angesagten Reiseziele einreiht? Welche typischen Vertreter des Kulturtouristen treffen wir also in der Praxis an? Der Vortrag gewährt Einblicke in die Motive, kulturelle Aktivitäten, Rezeptions- und Aneignungsmuster verschiedener Typen von Kulturtouristen im Alltag wie auf Reisen.
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10:45-11:00 Uhr
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Kaffeepause & Netzwerken
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11:00-12:00 Uhr |
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Was kann und was braucht der Kulturtourismus? Zentrale Ergebnisse der Kulturtourismusstudie 2015/16
Matthias Burzinski, projekt 2508 GmbH (Bonn/Berlin)
Dr. Yvonne Pröbstle, Agentur Kulturgold
Das Ludwigsburger Institut für Kulturmanagement und die projekt 2508 GmbH (Bonn/Berlin) verantworteten 2015/16 gemeinsam die so genannte Kulturtourismusstudie. Ziel dieses Verbundprojektes war es, erstmalig den Status Quo des Kulturtourismus in verschiedenen Praxisbereichen und aus der Perspektive unterschiedlicher Akteure zu erfassen. Kultureinrichtungen, Kulturverwaltungen, Reiseveranstalter und Tourismusorganisationen wurden so im Rahmen von mehreren Online-Befragungen um Stellungnahme gebeten u.a. zur Relevanz des Kulturtourismus, zu Marketing- und Vermittlungsaktivitäten, die im Speziellen an Kulturtouristen gerichtet sind und zu Formen von Kooperationen mit anderen Kultur- sowie Tourismusakteuren. Der Vortrag gewährt Einblicke in zentrale Ergebnisse der Untersuchung und gibt Antworten auf die Frage, was kann und was braucht der Kulturtourismus.
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12:00-13:00 Uhr
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Mittagspause & Netzwerken |
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13:00-13:30 Uhr |
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Kultur in Karlsruhe – Gemeinsam auf dem Weg zu einer Dachmarke
Norbert Käthler
Geschäftsführer Stadtmarketing Karlsruhe GmbH
Karlsruhe hat die Marketingaktivitäten von insgesamt 22 Kulturinstitutionen unter einer Dachmarke gebündelt und setzt zur Positionierung der Kulturstadt Karlsruhe hierzu einen gemeinsamen Etat ein. Der Vortrag zeigt den Prozess zu diesem gemeinsamen Auftritt und stellt die Marketing-Maßnahmen vor. Er zeigt auf, welche Wirkungen diese Vernetzung und Zusammenarbeit der Partner auf den Kulturstandort hat.
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13:30-14:00 Uhr |
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Der Touristiker als Übersetzer
Georg Steiner
Tourismusdirektor der Oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz
Kann der Tourismus nur jenes vermarkten, was schon alle kennen? Wie hat das Neue, Unbekannte eine Chance nicht nur dem Kreis der Experten, sondern auch dem breiten Publikum erschlossen zu werden? Der Vortrag beschäftigt sich mit Voraussetzungen, Strategien und Beispielen – speziell auch aus der OÖ Landeshauptstadt Linz.
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14:00-14:20 Uhr |
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Kaffepause & Netzwerken |
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14:20-14:50 Uhr |
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Dada/Manifesta Zürich 2016: ein kollektives Experiment
Peter Haerle
Direktor Stadt Zürich Kultur
Für das Jahr 2016 hat die Zürcher Stadtverwaltung zwei kulturelle Grossereignisse initiiert und co-finanziert, die Ausführung aber unabhängigen Dritten überlassen. Es gab seitens der Stadt keine Vorgaben bezüglich Standortmarketing und Tourismus. Lediglich einige grundsätzliche inhaltliche Ziele wurden von der Stadt formuliert: Die Ereignisse müssten möglichst viel lokales Know-how und möglichst viele bestehende Institutionen (Kultur und Wissenschaft) einbeziehen und die Veranstaltungen sollten möglichst viele Menschen ansprechen, also keine Kunst-Events für „the happy few“ sein. Welche Dynamik hat sich im Kulturjahr 2016 in Zürich entwickelt? Und wer hat davon profitiert? Eine taufrische Bilanz nach 100 Jahre Dada und Manifesta.
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14:50-15:20 Uhr |
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Die Art Basel und ihre Nebenmessen: eine Verbindung von Markt, Institutionen, Offszene und Tourismus
Annette Schönholzer
Inhaberin .connect the dots – coaching, consulting, concepts
Hotels, Privatunterkünfte, die teuersten Restaurants und schönsten Locations sind seit Wochen ausgebucht, die lokalen Museen und Kunstbetriebe stehen mit namhaften Ausstellungen bereit, allenthalben sind Pop-up-Events angekündigt, der Flughafen bereitet sich auf die Ankunft von Privatjets vor: Kunstmessen können als Wirtschaftsfaktor und Imageträger für die Städte und Regionen in denen sie stattfinden, eine bedeutende Rolle spielen. So z.B. die Kunstmesse Art Basel, die 32 Jahre nach ihrer Gründung in Basel erst nach Miami Beach und 2013 nach Hong Kong expandierte. Kunstmessen haben im globalisierten Kunstmarkt nicht nur Einfluss auf die strategische Positionierung von Galerien, Künstlern und Sammlern. Um sie herum bildet sich eine Vielzahl von Satellitenmessen, die ihrerseits Abertausende von KünstlerInnen aus aller Welt repräsentieren. Durch ihre jährlich wiederkehrende Präsenz beeinflussen sie auch die lokale und regionale Kunstszene nachhaltig.
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15:20-15:45 Uhr
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Kaffeepause & Netzwerken
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15:45-17:30 Uhr
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Abschlussforum „Quo vadis Kulturmarkt?“ mit folgenden Teilnehmern:
Prof. Dr. Oliver Scheytt, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz
Hedy Graber, Präsidentin des FORUM • KULTUR UND ÖKONOMIE
Prof. Dr. Birgit Mandel, Professorin für Kulturmanagement und Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim
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